Klassik  Soloinstrument  Klavier
Michael Endres Carl Maria von Weber: Piano Works OC 357 2 CD
1 Stück sofort lieferbar. Lieferung bis Montag, 2. Juni 2025 Preis: 17,99 EURO

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Format2 Audio CD
BestellnummerOC 357
Barcode4260034863576
LabelOehmsClassics
Erschienen am15.10.2004
Verkaufsrang3542
Mitwirkende/rMusiker Komponist/en
  • Weber, Carl Maria von

Hersteller/EU Verantwortliche Person

Hersteller
  • UnternehmensnameNAXOS DEUTSCHLAND Musik & Video Vertriebs-GmbH
  • AdresseGruber Straße 46b, 85586 Poing, DE
  • e-Mailinfo@naxos.de

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      Beschreibung weniger

      Piano Sonatas Nos. 1–4 · Seven Variations Op. 9 · Grande Polonaise Seven Variations on the Aria “Vien’que dorina bella” Op. 7 Aufforderung zum Tanz Op. 65 · “Max” Waltz
      Michael Endres, piano

      Michael Endres wurde für seine hochgepriesenen Aufnahmen von Werken von Franz Schubert und W.A. Mozart (OehmsClassics 253) mit dem „Choc de Musique“ und dem „Diapason d’Or“ ausgezeichnet. Nun legt er eine weitere bedeutende Einspielung vor: Klavierwerke von Carl Maria von Weber.

      Die Klavierwerke

      von Carl Maria von Weber Knapp 200 Jahre nach ihrer Entstehung stehen die hochvituosen und dramatischen Klavierwerke von Carl Maria von Weber immer noch im Schatten seiner Opernkompositionen, obwohl etwa seine vier Klaviersonaten zu seinen großformatigsten Werken gehören.

      Webers ureigene musikalische Sprache basiert auf seiner opernhaften frühromantischen Farbigkeit und effektvollen Dramatik. Dies spiegelt sich in seiner 1814 entstandenen 1. Sonate C-Dur Opus 24 wieder, welche eines seiner tollkühnsten und originellsten Klavierwerke ist.

      Die vier Sätze sind ähnlich wie Chopins Sonate in b-moll Opus 35 eine Ansammlung von vier heterogenen dramatischen Situationen, welche kaum den herkömmlichen Begriff der Sonate rechtfertigen.

      Der 1. Satz ist in seiner unorthodoxen pianistischen Schreibweise und dem ständigen Szenenwechsel geradezu ein Modellfall für Webers Klavierstil: mit hochvirtuosem Klaviersatz unter Ausnutzung aller technischen und klanglichen Möglichkeiten des Instruments schafft Weber eine dramatische Atmosphäre welche fast die Möglichkeiten des Instruments überfordert, da die Orchesterfarben hier fehlen. Sprunghaft wechseln hier die Situationen anstelle von kontinuierlicher Entwicklung.

      Erst im langsamen Satz gelingt eine perfekte harmonische Belcanto-Schreibweise, worin sich der zarte Duetto-Beginn, die arienhafte Fortspinnung und die orchestrale Kulmination im Mittelteil aufs beste ergänzen.

      Das Scherzo überrascht durch die ungewöhnliche Tonart e-moll (nach dem F-Dur des langsamen Satzes) und ein wiederum Orchesterinstrumenten abgelauschtes Trio. Der vierte Satz, welcher unter der Bezeichnung „Perpetuum Mobile“ lange Jahre zum Standardprogramm vieler Virtuosen im frühen 20. Jahrhundert gehörte, ist ein Kuriosum: ein rastloses, ununterbrochen dahinjagendes Werk, welches aber nicht als Etüde konzipiert ist, sondern viel Charme und Esprit aufweist.

      Nach diesem Sonatenexperiment ist die As-Dur Sonate Opus 39, entstanden 1814- 1816, ein weitaus homogeneres und auch romantischeres Werk.

      Fernab vom überstürzten Elan der 1. Sonate sind hier organischer Aufbau und stimmungsvolle Klangbilder vorherrschend, wobei es dennoch zu höchst erregten Ausbrüchen im Mittelteil des ersten Satzes kommt, welche aber Resultat organischer Entwicklungen sind.

      Der langsame Satz ist klassischer konzipiert, da die dramatische und klangliche Balance zwischen den einzelnen Teilen konzentrierter ist und Weber hier auf Extreme verzichtet, gleichzeitig wiederum einen sehr orchestralen Klavierstil anwendet. Das Scherzo, ein exaltierter Virtuosensatz, agiert im Trio zwischen dunklen Registern und einer opernhaft exponierten Oberstimme, verliert aber nie seinen Fluss.

      Der abschließende Finalsatz verlangt „molto grazioso“. Es ist aber nicht die melodische Qualität, welche den Satz beherrscht, sondern das geistreiche Parlieren, welches am Schluss im leisesten pianissimo versinkt.

      Die beiden unterschiedlichen Ansätze der beiden ersten Sonaten werden in der grandiosen dreisätzigen d-moll Sonate Opus 49, entstanden 1816 in Berlin, vereint. Hier gelingt Weber eine Synthese von klassischer Form und frühromantisch-dämonischem Affekt.

      Zudem sind die Themen im düster-dämonischen ersten Satz hier ganz im Sinne des klassischen Prinzips thematisch stark voneinander abgesetzt.

      Der langsame Satz ist ein Variationswerk, eine Gattung, welcher Weber sehr zugetan war: es entstanden insgesamt zehn Variationszyklen.

      Bemerkenswert ist hier, wie natürlich die verschiedenen Lagen des Instruments zum Klingen gebracht werden und dann der Ablauf der Variationen zweimal unterbrochen wird: durch ein dunkel romantisches Tremolo sowie einen glanzvollen fortissimo- Mittelteil.

      Im letzten Satz zieht Weber alle virtuosen Register – an der Grenze des Spielbaren – jedoch auch hier ist der Ablauf wirkungsvoll kontrastiert: ein serenadenhaftes Thema schafft wirkungsvollen Kontrast.

      Hat sich die d-moll-Sonate schon hörbar von der ungebändigten Fantasie der 1. Sonate entfernt, so ist die späte 4. Sonata in e-moll Opus 70, entstanden 1822, ein weiterer Schritt hin zu einer Konzentration der Mittel in Verbindung mit einer lyrischen und melancholischen Grundstimmung.

      Sowohl Haupt- wie Seitenthema des ersten Satzes sind lyrisch angelegt, lediglich in der Durchführung kommt es zu einem Ausbruch, welcher die scheinbare melancholische Idyllik des Bisherigen in Frage stellt. Als zweiter Satz erscheint dann überraschenderweise das extrovertierte Scherzo.

      Diese Anordnung ist dramaturgisch sinnvoll, um der Verhaltenheit des ersten Satzes zu begegnen. Trotz brillianter Klarheit verlangt Weber im rastlosen Mittelteil ein „murmurando“, welches einen eigenartig diffusen Effekt erzeugt.

      Der langsame Satz ist ureigenster Weber: ein schlicht volksliedhafter Satz, der sparsamer gesetzt ist als alle seine Vorgänger. Das abschließende prestissimo ist ein inspirierter, geistreicher Tanz, der die elegisch- schwermütige Stimmung des ersten Satzes vergessen macht.

      In den beiden hier vorgestellten Variationswerken ist nicht die thematische Arbeit vorherrschend, sondern in den F-Dur- Variationen Opus 9, komponiert 1808, die dramatische Beleuchtung des Themas. Interessanterweise beschließt Weber diesen bedeutenden Zyklus mit einer reinen Belcanto- (also gesanglichen) Variation, welche den Umfang aller vorherigen Variationen sprengt.

      Dieser Aspekt des Gesangs tritt noch mehr in den Vordergrund in den 7 Variationen über „Vien qua, Dorina bella“, entstanden 1807. Hier hat Weber das Thema separat als Singstimme notiert, er soll bei Aufführungen das Thema mit seiner „des feinsten Ausdrucks fähigen Stimme“ (Jähns) gesungen haben.

      Der besondere Zauber dieser Komposition, das geheimnisvolle Halbdunkel der ersten Variation etwa, der enorme Er.ndungssreichtum der siebten Variation machen dieses Werk zu einem der frühen Höhepunkte des Weberschen Klavierwerks.

      Ebenfalls 1808 entstand die Grande Polonaise in Es-Dur, welche in ihrem ritterlichen Glanz und ihrer unverbrauchten Frische Webers Vorliebe für konzertanten, tänzerischen Glanz erkennen lässt. Eine hochdramatisch dämonisch-wirkungsvolle Einleitung schafft wiederum hinreichenden dramatischen Kontrast.

      Die berühmte Aufforderung zum Tanz Opus 65, entstanden 1819, ist mehr eine poetisierte Idee des Tanzes als ein reiner Konzertwalzer.

      Weber hat hier ein Programm, welches er selbst niederschrieb, in Musik gesetzt: von der ersten Annäherung des Tänzers über die zögerliche Erwiderung der Dame bis schließlich hin zum eigentlichen Tanz, und danach Dank und Zurücktreten.

      Die hier eingespielten Tänze ergänzen in ihrer Liebenswürdigkeit den Charme dieses Konzertwalzers, welcher als einziges Klavierwerk den Ruhm des Freischütz’ erreicht hat, während etwa Webers vier grandiose Sonaten weithin in Vergessenheit geraten sind.

      Es ist zu hoffen, dass diese wunderbar kühnen und pianistisch glanzvollen Werke des Begründers der romantischen Oper eine Renaissaince erleben werden: als ebenbürtige Ergänzung der ganz anders gearteten, lyrischen Sonaten Schuberts.

      Michael Endres

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      weniger CD 1
      • Carl Maria von Weber (1786–1826)
        Piano Sonata No. 1 in C major op. 24
        • 1.Allegro08:31
        • 2.Adagio06:24
        • 3.Menuetto Allegretto06:18
        • 4.Rondo Presto04:07
      • Piano Sonata No. 2 in A-flat major op. 39
        • 5.Allegro moderato, con spirito ed assai legato09:46
        • 6.Andante Ben tenuto06:35
        • 7.Menuetto capriccioso. Presto assai04:08
        • 8.Rondo Moderato e molto grazioso05:37
      • Piano Sonata No. 3 in D minor op. 49
        • 9.Allegro feroce10:51
        • 10.Andante con moto07:45
        • 11.Rondo Presto06:10
      • Total:01:16:12
      mehr CD 2
      • Piano Sonata No. 4 in E minor op. 70
        • 1.Moderato10:00
        • 2.Menuetto Presto vivace ed energico03:57
        • 3.Andante quasi allegretto, consolente06:42
        • 4.Finale. Prestissimo03:58
      • Seven Variations in F major op. 9
        • 5.Andante00:58
        • 6.Var I00:58
        • 7.Var II01:08
        • 8.Var III00:41
        • 9.Var IV01:01
        • 10.Var V01:10
        • 11.Var VI02:45
        • 12.Var VII02:54
      • Seven Variations on the Aria “Vien’qua dorina bella” op. 7
        • 13.Andante01:34
        • 14.Var I01:17
        • 15.Var II01:06
        • 16.Var III00:56
        • 17.Var IV01:24
        • 18.Var V01:19
        • 19.Var VI01:53
        • 20.Var VII03:11
      • 21.Grande Polonaise07:09
      • 22.Aufforderung zum Tanz op. 6508:39
      • Six “Favorit” Waltzes
        • 23.Waltz 101:10
        • 24.Waltz 201:31
        • 25.Waltz 301:15
        • 26.Waltz 402:03
        • 27.Waltz 501:18
        • 28.Waltz 601:09
      • 29.“Max” Walzer00:50
      • Total:01:13:56