Klassik  Oper
Bertrand de Billy & Johan Botha & ORF Radio Symphonie Orchester Wien Eugen d´Albert Tiefland OC 312 2 CD
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Preis: 17,99 EURO

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Format2 Audio CD
BestellnummerOC 312
Barcode4260034863125
LabelOehmsClassics
Erschienen am01.01.2010
Erscheinungsdatum01.01.2001
Verkaufsrang5664
Mitwirkende/rMusiker Komponist/en
  • Albert, Eugen d´

Hersteller/EU Verantwortliche Person

Hersteller
  • UnternehmensnameNAXOS DEUTSCHLAND Musik & Video Vertriebs-GmbH
  • AdresseGruber Straße 46b, 85586 Poing, DE
  • e-Mailinfo@naxos.de

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      Beschreibung weniger

      Bertrand de Billy Dirigent
      Vienna Radio Symphony Orchestra
      Wiener Singakademie · Heinz Ferlesch Choreinstudierung


      Marta   Lisa Gasteen Sopran
      Pedro  Johan Botha Tenor
      Sebastiano  Falk Struckmann Bariton
      Tommaso  Kwangchul Youn Bass
      Nuri  Adriane Queiroz Sopran
      Nando  Raymond Very Tenor
      Moruccio  Jochen Schmeckenbecher Bariton
      Pepa  Anna Maria Pammer Sopran
      Antonia  Béatrice Petitet-Kircher Mezzosopran
      Rosalia  Ulrike Pichler-Steffen Alt

      Tiefland - Die Handlung

      Vorspiel:
      Pedro lebt völlig abgeschieden in den Bergen und hütet die Tiere des Großgrundbesitzers Sebastiano. Nur hin und wieder trifft er auf den Hirten Nando, dem er von seiner Sehnsucht nach einer Frau erzählt. Völlig überraschend erscheint Sebastiano in Begleitung des Dorfältesten Tommaso und der schönen Marta. Sebastiano hat Marta, von ihrer Schönheit überwältigt, einst als Bettelkind aufgenommen und zu seiner Geliebten gemacht. Ihrem Ziehvater überantwortete er die Mühle. Nach dessen Tod will Sebastiano nun Marta mit Pedro verheiraten. Im Stillen meint er, dadurch auf sein Gewohnheitsrecht an dem Mädchen nicht verzichten zu müssen. Pedro ist überglücklich, eine schöne Frau und die Mühle im Tiefland zu bekommen. Froh und dankbar gegen Gott nimmt er Abschied von den Bergen.

      1. Akt:
      Im Dorf blüht der Klatsch über Martas bevorstehende Heirat. Die kleine Nuri klärt die anderen Mädchen über die Identität des Bräutigams auf. Marta schenkt nur der unschuldigen Nuri Vertrauen und gesteht ihr die Verbindung zu Sebastiano und ihre Verbitterung über die ihr aufgezwungene Hochzeit.
      Der alte Tommaso erfährt in der Zwischenzeit vom intriganten, aber bestens informierten Morruccio die wahren Beweggründe Sebastianos: Dieser sei aus seinen hohen Schulden nur durch die Verehelichung mit einer reichen Frau zu retten und versucht daher dem Tratsch über seine Verhältnis mit Marta entgehen. Tommaso, entsetzt, will Sebastiano zur Rede stellen, erntet aber nur Hohn und Spott.
      Marta willigt zwar in die Trauung ein, zeigt ihrem frisch angetrautem Ehemann aber die kalte Schulter. Pedro schenkt ihr einen Taler, den er von Sebastiano erhalten hat, nachdem er unter Lebensgefahr einen Wolf getötet hatte. Als Marta erkennt, dass Pedro nichts von ihrer Vergangenheit ahnt, versinkt sie in tiefe Verzweiflung. Ein Licht flackert in Martas Zimmer auf: Sebastiano signalisiert damit, dass er sie auch in ihrer Hochzeitsnacht besitzen will.

      2. Akt:
      Pedro gesteht Nuri seine Verwirrung. Das seltsame Verhalten aller Dorfbewohner läßt ihn ahnen, dass ihm etwas verschwiegen wird. Er hat Sehnsucht nach der reinen Welt seiner Berge. Marta beichtet dem alten Tommaso ihre Schuld und die aufkeimende Liebe zu Pedro. Tommaso redet ihr zu, dem Ehemann die Wahrheit zu sagen. Pedro, der sie liebt, verzeiht ihr und will mit ihr gemeinsam in die Berge fliehen. Da stellt sich ihnen Sebastiano in den Weg. Als Herr befiehlt er Marta zu tanzen. Pedro, der sich auf ihn stürzt, wird vom Gesindel hinausgeworfen. Erst als der alte Tommaso berichtet, er hätte Sebastianos Geldheirat verhindern können, indem er dem Brautvater die Wahrheit über Sebastiano erzählt habe, wendet sich das Blatt. Pedro hört die Hilferufe Martas und fordert den Herrn zum Zweikampf. Wie er den Wolf mit bloßer Hand getötet hat, erwürgt er nun Sebastiano. Der Weg des Paars in die Berge ist frei.

      Eugen d´Albert: Tiefland

      Eugen d´Alberts Tiefland stellt das Unikum einer erfolgreichen veristischen Oper aus Deutschland dar. Die Stilrichtung des Verismo von ital. vero, wahr) hatte sich unter dem Einfluß des Naturalismus im Drama, der Literatur und der bildenden Kunst in Italien seit der Mitte des 19. Jahrhunderts etabliert und zeitigte im Land ihrer Entstehung auch musikalische Folgen.

      Schonungslos und drastisch wollten die Künstler die Wirklichkeit abbilden. Ausgehend von den Vorbildern Ponchielli und Catalani schufen die Mitglieder der sogenannten „Giovane Scuola“ (Mascagni, Leoncavallo, Giordano und Cilèa) einen durchaus eigenständigen musikdramatischen Ton, der mit den vielgespielten „Opernzwillingen“ Cavalleria rusticana und I pagliacci einen Höhepunkt erreichte.

      Zu jener Zeit, als auch Giacomo Puccini zumindest in einigen Szenen seiner erfolgreichen Opern auf veristische Kunstmittel zurückgriff, bedientes sich ihrer auch der in der Wagner- Tradition aufgewachsene Eugen d´Albert.

      Am 10. April 1864 in Glasgow geboren, hatte d´Albert doch italienische Wurzeln. Die Familie hieß ursprünglich Alberti. Sein Großvater François Bénédicte d´Albert war, daher die französische Namensschreibung, Adjutant Napoleons I., trat im damals französisch besetzten Altona sehr für die Deutschen ein und nannte sich in der Regel Franz d´Albert. Sein Sohn Charles Louis Napoléon war musikalisch talentiert und von Friedrich Wilhelm Michael Kalkbrenner zum Pianisten ausgebildet. Er war später Tanzkorrepetitor und schrieb für die Londoner Covent Garden Oper auch Ballettmusiken. Der Ehe mit der Engländerin Annie Rowell entstammte Eugen, der sein Lebtag schlecht Englisch sprach und sich stets als Deutscher gefühlt hat. In Paris nannte man ihn „le petit allemand“.

      Musikalisch war Eugen d´Albert Autodidakt, lediglich vom Vater ein wenig unterrichtet. Doch bereits im Alter von 10 jahren erspielte er sich eine Freistelle an der Neuen Musikschule in London, deren Direktor Englands berühmtester Operettenkomponist, Arthur Sullivan, war. Anton Rubinstein, Hans Richter und andere setzten sich für das Wunderkind ein, Franz Liszt verglich ihn mit dem frühverstorbenen, legendären Pianisten Carl Tausig und gab ihm Unterricht.

      D´Alberts Interpretationen von Werken Beethovens und Bachs (in kühnen eigenen Arrangements) galten als herausragend in jener Zeit. Nicht nur dem Pianisten, auch dem Komponisten d´Albert schlug zu Lebzeiten hohe Wertschätzung entgegen. Zumindest zwei seiner Opern, Tiefland und Die toten Augen, blieben lange Zeit Fixbestand des europäischen Opernrepertoires. Beide sind in ihrer veristischen Grundtendenz als Abkehr von der in Deutschland damals übermächtigen stilistischen Prägung durch Richard Wagner zu verstehen, von der sich d´Albert auch mit einigen subtilen musikalischen Komödien, vor allem mit der in der Ära Friedrichs des Großen angesiedelten Opera buffa Flauto solo entfernte.

      Der lockere Parlandoklang dieser Komödie hielt auch in d´Alberts meistgespieltes Werk, Tiefland, Einzug, färbt dort jedoch nur jene Genreszenen, die von den kichernden und klatschenden Mädchen getragen werden. Das dieserart aufgelockerte Werk steht insgesamt jedoch (trotz gelegentlicher Wagnerismen) deutlich im Bannkreis Pietro Mascagnis und seiner Cavalleria. Die scharf geschnittenen Bilder der Handlung zeichnet die Musik in veristischer Manier mit klaren, leicht fasslichen Klangbildern nach. Psychologische Feinzeichnung ist nicht unbedingt die stärkste Komponente von d´Alberts Kunstfertigkeit. Wo diese gefragt wäre, etwa bei der verschlagenen Szene zwischen Moruccio und Tommaso im ersten Akt, zieht sich der Komponist auf einen verhältnismäßig undifferenzierten Rezitativ- Ton zurück. Große Momente entwickeln sich hingegen in den Augenblicken inniger Selbstbetrachtung – voran in den Monologen Martas – und ganz speziell in den aufgepeitschten Erzählungen und Dialogen. Hier arbeitet d´Albert virtuos mit prägnanten Einzelmotiven, die er durch meisterhafte Repetitions- und Variantentechnik zu aufregenden Ballungen führt. Was später Leos Janacek in seinen revolutionären Stücken perfektionieren wird, scheint hier bereits vorgebildet, wenn auch noch im Frühstadium. Von Janaceks raffinierten Metamorphosen, die ein Motiv durch vollkommene Umformung geradezu in sein Gegenteil verkehren können, ist d´Albert weit entfernt. Bei ihm ist es gerade die simple Wiedererkennbarkeit der Klänge, die diesen ihre dramaturgische Schlagkraft verleiht. Sowohl die leidenschaftliche, Marta zugedachte Streicherfigur als auch das Wolfsmotiv Pedros oder die scharfkantigen Akkorde Sebastianos sind dermaßen einprägsam und gut erfunden, daß sich auch beim erstmaligen Hören die richtigen Assoziationen einstellen.

      Die Technik, einzelne Szenen mit einem einzigen beherrschenden Grundmotiv zu gestalten, verleiht der Tiefland-Musik bei all ihrer spontanen Reaktion auf die dramatischen Vorgänge Struktur und Halt. Immer wieder, etwa in der großen, entscheidenden Auseinandersetzung zwischen Marta und Sebastiano, rundet sich die Form durch klar abgegrenzte Themenblöcke und unüberhörbare Reprisenbildungen über große Strecken.

      Womit der dauerhafte Erfolg des Werks erklärbar scheint, denn es ist d´Albert gelungen, alle Unmittelbarkeit, alle naturalistischen Effekte in größere Einheiten zu fassen und so seine Oper vom Vorwurf des allzu improvisatorischen Gestus freizuhalten.

      Allerdings stellte sich die breite Zustimmung zu Tiefland nicht sofort ein. Die Uraufführung am 15. November 1903 im Deutschen Theater Prag war zwar mit 42 Vorhängen ungewöhnlich heftig umjubelt, blieb aber zunächst folgenlos. Damals war die Handlung noch in drei Akte unterteilt. Auf Zureden des einzigen Verlegers, der bereit war Tiefland zu drucken, arbeitete d´Albert die Oper um und gab ihr die heute bekannte Gestalt. Es folgte eine wiederum höchst erfolgreiche Wiederaufführung in Magdeburg. Aber erst die Premiere an der Komischen Oper Berlin brachte den Durchbruch. Hans Gregor, Chef des jüngsten Berliner Opernhauses, hatte sich zuvor bereits mit großem Nachdruck für die damals keineswegs häufig aufgeführten Opern Mozarts und für zeitgenössische Komponisten eingesetzt. Mit Tiefland gelang ihm 1907 ein Sensationserfolg.

      Ab diesem Zeitpunkt waren die Hauptpartien von Tiefland Lieblingsrollen etlicher bedeutender Sänger. So sang Annie Krull, Richard Strauss´ erste Elektra, die Marta, so liebte Richard Tauber den Pedro, Emmy Destinn sang die erste amerikanische Marta an der New Yorker Metropolitan Opera, wo Erik Schmedes der Pedro war. Schmedes hatte den Pedro zuvor bereits anläßlich der Wiener Erstaufführung an der Seite von Marie Gutheil- Schoder und Leopold Demuth gesungen.

      Jahrzehntelang hielt sich Tiefland dann, meist prominent besetzt, auf den Spielplänen der großen Opernhäuser, sodaß der Zufall des öfteren dazu führte, daß große Sänger ihre ersten Bühnenerfahrungen in Aufführungen von Tiefland sammelten. Die nachmalige Wagner- Heroine Kirsten Flagstad feierte ihr Debüt in Oslo als Nuri! Und für Maria Callas war unmittelbar nach ihrem Einstand als Tosca in Athen die Marta die zweite Partie ihres Lebens.
      Wilhelm Sinkovicz

      Titelliste weniger

      weniger CD 1
      • Eugen d´Albert (1864–1932)
        Tiefland
        • Vorspiel
          • 1.1. Szene: „Ohe! Ohe“ – Pedros Traumerzählung: „Wie ich nun gestern Abend“ (Pedro, Nando, Sebastiano)12:57
          • 2.2. Szene: „Ist Pedro nicht hier“ (Marta, Pedro, Nando, Sebastiano)03:09
          • 3.3. Szene: „Na, mein Pedro“ (Pedro, Sebastiano, Tommaso)03:59
          • 4.4. Szene: „Hast (Pedro, Nando)08:01
        • 1. Akt
          • 5.1. Szene: „Sag uns doch, ist es wahr“ (Pepa, Antonia, Rosalia, Moruccio)02:42
          • 6.2. Szene: „Da bin ich“ (Nuri, Pepa, Antonia, Rosalia, Moruccio)07:25
          • 7.3. Szene: „Oh, sie ist fort“ (Marta, Nuri, Pepa, Antonia, Rosalia)05:54
          • 8.4. Szene: „Sein bin ich, sein“ (Marta)03:03
          • 9.5. Szene: „Er kommt! Wo kommt er, wo“ (Nuri, Pepa, Antonia, Rosalia, Moruccio, Tommaso, Chor)03:31
          • 10.6. Szene: „Da ist er, seht nur“ (Pepa, Antonia, Rosalia, Pedro, Moruccio, Chor)02:23
          • 11.7. Szene: „Ist Pedro noch nicht da“ (Marta, Pepa, Antonia, Rosalia, Pedro, Sebastiano, Tommaso, Chor)06:14
          • 12.8. Szene: „Marta!“ „Tu mit mir, was du willst“ (Marta, Sebastiano)06:23
          • 13.9. Szene: „Er will kein Stutzer sein“ (Marta, Nuri, Pepa, Antonia, Rosalia, Pedro, Sebastiano, Tommaso, Chor)03:46
        • Total:01:09:27
        mehr CD 2
        • 1. Akt (Fortsetzung)
          • 1.10. Szene: „Was suchst du noch, Moruccio“ (Sebastiano, Moruccio, Tommaso)05:33
          • 2.11. Szene: „Das Fest ist vorbei“ – Pedros Wolfserzählung: „Schau her, das ist ein Taler“ (Marta, Pedro, eine Stimme) (inkl. 0‘25 Applaus )15:21
        • 2. Akt
          • 3.1. Szene: Lied der Nuri: „Die Sterne gingen zur Ruh“ (Nuri, Pedro)05:09
          • 4.2. Szene: „Da ist Marta. Nun will ich gehen“ (Marta, Nuri, Pedro)03:34
          • 5.3. Szene: „Wo willst du hin“ – Martas Erzählung: „Ich weiß nicht, wer mein Vater war“ (Marta, Tommaso)12:58
          • 6.4. Szene: „Da ist Tommaso“ (Nuri, Pepa, Antonia, Rosalia, Tommaso)00:41
          • 7.5. Szene: „Ei, so mürrisch“ (Pedro, Nuri, Pepa, Antonia, Rosalia)02:18
          • 8.6. Szene: „Das Essen ist da“ (Marta, Pedro)11:36
          • 9.7. Szene: „Recht guten Tag! Was gibt es Neues“ – Tanzlied des Sebastiano: „Hüll in die Mantille“ (Marta, Pedro, Sebastiano, Chor)03:40
          • 10.8. Szene: „Was wollt Ihr, he“ (Marta, Sebastiano, Tommaso)04:05
          • 11.9. Szene: „Da bin ich“ (Marta, Pedro, Sebastiano)02:18
          • 12.10. Szene: „He, Burschen, her“ (Marta, Pepa, Rosalia, Pedro, Tommaso, Chor) (inkl. 00 : 45 Applaus)02:32
        • Total:01:09:45