Klassik  Kammermusik Instrumental
Trio Cérès Fauré - Ravel - Hersant OC 730 CD
2 Stück sofort lieferbar. Lieferung bis Mittwoch, 9. Juli 2025 Preis: 12,99 EURO

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FormatAudio CD
BestellnummerOC 730
Barcode4260034867307
LabelOehmsClassics
Erschienen am08.05.2009
Verkaufsrang19702
Mitwirkende/rMusiker Komponist/en
  • Fauré, Gabriel
  • Hersant, Philippe
  • Ravel, Maurice

Hersteller/EU Verantwortliche Person

Hersteller
  • UnternehmensnameNAXOS DEUTSCHLAND Musik & Video Vertriebs-GmbH
  • AdresseGruber Straße 46b, 85586 Poing, DE
  • e-Mailinfo@naxos.de

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      Gabriel Fauré:
      Klaviertrio d-Moll op. 120
      Maurice Ravel:
      Klaviertrio a-Moll (1914)
      Philippe Hersant:
      Trio Variations sur la Sonnerie de Sainte-Geneviève-du- Mont (1998)
      Trio Cérès:
      Julien Dieudegard, Violine
      Noémi Boutin, Violoncello
      Jonas Vitaud, Klavier

      Das junge französische Trio Cérès gewann beim ARDMusikwettbewerb in München 2007 den dritten Preis. In der umjubelten Interpretation des Ravel- Klaviertrios zeigten die Interpreten einen unverwechselbaren Zugang zu der Farbenwelt und der eigentümlichen Emotionalität von Ravels Musik, gepaart mit allen Tugenden reifen Kammermusikspiels, die gerade beim Klaviertrio auch die solistische Autorität aller Ensemblespieler umfassen. Dieser rundherum überzeugende und absolut eigenständige Wettbewerbsbeitrag und der Eindruck, dass diese Musiker „etwas zu sagen“ haben, waren Grund genug, das Trio Cérès für ein CD-Porträt in der Reihe OehmsClassics Debut einzuladen. Die CD umfasst neben dem Ravel-Trio noch das Klaviertrio von Gabriel Fauré und ein Werk des 1948 geborenen Komponisten Philippe Hersant, das sich auf ein Thema des Barockkomponisten Marin Marais bezieht.

      Auf den Pfaden des Neuen
      Das Trio Cérès und sein CD-Debüt bei OehmsClassics

      „Ich liebe die Melodie“, damit sagt Philippe Hersant alles. Zumindest wenn es um sein Schaffen geht. Denn der 1948 geborene französische Komponist sucht stets eine bewusst sing- und spielbare Tonsprache, die zudem das musikalische Erbe auf vielfältige Weise reflektiert. Aus der Kantabilität und musikalischen Spurensuche heraus erschafft Hersant gewissermaßen eine neue Virtuosität, so auch im hier eingespielten Trio – Variations sur la „Sonnerie à Ste Geneviève du Mont“ de Marin Marais von 1998. Das Trio fußt auf ein Werk von Marais, das 1723 veröffentlicht wurde und ursprünglich für Violine, Viola da Gamba und Cembalo geschrieben war; es basiert seinerseits auf einem kurzen und einfachen Carillon-Thema (Glockenspiel, Glockenmotiv) der Kirche Saint Geneviève.

      „Ich war recht gefesselt von dieser wunderbaren Komposition, als ich sich sie vor rund zwanzig Jahren entdeckte“, erklärt Hersant in einem Werkkommentar. „Ich habe eine Besetzung benutzt, die der von Marin Marais ähnelt, aber moderne Instrumente eingesetzt. Mein Trio erscheint wie eine Fortführung, eine große Variation auf das Stück des Barockkomponisten. Das Thema aus drei Noten ist in meinem Trio omnipräsent, wobei es von einem Instrument zum anderen springt – in verschiedenen Tonarten und Registern. Und es variiert in Tempo und Dynamik. Gelegentlich sind in meinem Stück, mehr oder weniger versteckt, Zitate von anderen berühmten Carillon-Themen beigemengt (so Das große Tor zu Kiew aus den Bildern einer Ausstellung von Modest Mussorgsky oder die Carillon der Frauen von Arles von Georges Bizet).“

      Im Spannungsfeld zwischen Kantabilität und musikalischem Erbe sieht das Trio Cérès die Modernität von Hersant. „Es ist heute generell schwer, Modernität zu definieren“, erklären die drei Musiker aus Frankreich. „Hersants Musik ist ausgesprochen persönlich; in seinen Werken kombiniert er verschiedene Stile, Klangwelten und Kunstepochen. Das ist seine Modernität, in diesem Sinne ist er modern.“ Die Kontakte zwischen dem Trio Cérès und Hersant sind vielfältig. „Seit zehn Jahren kenne ich ihn“, berichtet Pianist Jonas Vitaud; auch mit György Kurtág hat er bereits zusammengearbeitet.

      „Zum ersten Mal bin ich Hersant an der Académie Maurice Ravel in Saint-Jean-de-Luz begegnet“, so Vitaud weiter. „Damals habe ich auch schon Hersants Trio gespielt. Meine Triokollegen haben ihn aber erst kürzlich erstmals getroffen; für die aktuelle CD haben wir uns mit ihm unterhalten.“ Hersant verfolge keine dogmatischen Vorstellungen, berichtet Geiger Julien Dieudegard. „Er ist stets sehr neugierig. Wenn man Veränderungsvorschläge macht, prüft er sie und ist bereit, gegebenenfalls etwas zu ändern. Er ist sehr offen und freundlich.“ Zwar hat sich das Trio Cérès im Oktober 2006 gegründet, die erste Zusammenarbeit der drei Musiker liegt aber bereits zehn Jahre zurück. „Etwa zur gleichen Zeit, als ich an der Académie Maurice Ravel in Saint-Jeande- Luz Hersant kennen lernte, begegnetet ich auch meinen heutigen Triokollegen“, berichtet Vitaud. „Erstmals spielten wir in einem Quintett zusammen“, konkretisiert Dieudegard, „danach machten wir viel Kammermusik in den unterschiedlichsten Besetzungen.“ Warum sie gemeinsam musizieren? „Weil wir uns gegenseitig bewundern“, antwortet Cellistin Noémi Boutin. „Wir kennen uns schon seit zehn Jahren, sind gemeinsam gereift und wollen gemeinsam Musik machen und weiterlernen.“ Wenn man sich mit ihnen unterhält, erlebt man drei junge, sympathische, neugierige Individualisten, die sich offenbar vortrefflich ergänzen, denn: „Jonas ist sehr präzise und achtet genau auf Details – und darauf, was der Komponist wollte“, sagt Boutin. „Und dann gibt es natürlich Diskussionen. Wir sind drei Individuen mit Ideen, die zusammenkommen, diskutieren und gemeinsam etwas erarbeiten.“ Für Dieudegard ist gerade dies das Geheimnis des kammermusikalischen Erfolgs. „Deswegen arbeiten wir in einem Trio, weil wir nicht gleich sind, sondern unterschiedlich – auch wenn wir grundsätzlich in eine Richtung gehen. Deshalb ergänzen wir uns.“

      Ob sie Freunde sind? „Nein, wir können uns nicht ausstehen“, antwortet Dieudegard, „und es ist das erste Mal, dass man uns für dieses Gespräch gemeinsam beim Essen sieht.“ Jetzt muss auch er selbst laut lachen. „Scherz beiseite“, mischt sich Boutin ein: „Ich könnte nicht mit Menschen im Trio spielen, die ich nicht mag. Das ist für mich sehr wichtig.“ Für Vitaud steht fest: „Wir spielen auch deswegen gerne zusammen, weil wir perfekt aufeinander hören.“ Natürlich gebe es auch Streit, „jeder von uns hat eine eigene starke Idee“, so Vitaud weiter. „Es gilt, gemeinsam eine Sicht zu eruieren. Nicht immer kann man flexibel und diplomatisch sein, in solchen Momenten knallt es.“

      Und wenn es knallt, freut sich in der Regel Boutin, denn: „Das Praktische für mich ist, dass sich bei uns fast immer die beiden Herren streiten. Ich kann dann zwischen den Positionen wählen und entscheiden.“ Was scherzhaft gemeint ist, ist für kammermusikalisches Musizieren von elementarer Bedeutung. „Auseinandersetzungen sind sehr wichtig für die Interpretation“, so Vitaud, „das zeichnet Kammermusik aus.“ Und die Drei aus Frankreich empfinden sich durch und durch als Kammermusiker: „Wir spielen Trio, weil es unser Bedürfnis ist“, betont Boutin.

      Dass sie 2007 beim ARD-Musikwettbewerb in München erfolgreich teilgenommen haben, brachte ihnen diese CD ein. Ein französisches Trio, das französische Trios von Gabriel Fauré, Maurice Ravel und Philippe Hersant einspielt, wobei Letzterer noch dazu auf Marin Marais und Georges Bizet zurückgreift: Französischer könnte ihr CD-Debüt nicht sein. Äußert sich auch eine französische Sicht und Klanggestaltung? „Es gibt in diesem Sinne keine französische Richtung“, lautet die gemeinsame Antwort, „französisch ist und bedeutet sehr viel –“

      Dafür aber steht diese CD für eine grundsätzliche programmatische Haltung, möchten doch die drei Musiker einerseits das klassische Repertoire pflegen und weiterentwickeln sowie andererseits neue Wege zur neuen Musik beschreiten. Schon sind Werke der Komponisten To-ru Takemitsu und Mauricio Kagel im Gespräch. „Wir sind im Reifungsprozess und genießen das“, heißt es, was letztlich auch ihr Verständnis von CD-Aufnahmen berührt. „Man muss sich im Klaren darüber sein, dass eine Einspielung interpretatorisch nur eine Momentaufnahme ist“, erklärt Vitaud.

      „Später wird man womöglich bestimmte Details anders sehen.“ Denn: „Wir leben, wir haben unsere Liebesaffären, wir wandeln uns wie sich das Leben wandelt“, ergänzt Dieudegard. „All das fließt ebenso in eine Interpretation ein und bereichert sie. Musik ist lebendig, sie ist Teil des Lebens.“ Allgemeines Kopfnicken, bis Boutin einschränkt: „Unsere Persönlichkeiten bleiben natürlich grundsätzlich die Gleichen. Es mögen sich Leben und Erfahrungen ändern, aber wesentliche Grundzüge unseres Charakters bleiben erhalten – das betrifft auch die Interpretation.“

      Florian Olters

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      CD 1
      • Gabriel Fauré (1845–1924)
        Piano Trio in D minor op. 120
        • 1.Allegro, ma non troppo05:47
        • 2.Andantino09:20
        • 3.Allegro vivo04:51
      • Maurice Ravel (1875–1937)
        Piano Trio in A minor (1914)
        • 4.Modére09.56
        • 5.Assez vif04:15
        • 6.Très large08.14
        • 7.Animé05:42
      • Philippe Hersant (*1948)
        • 8.Trio Variations sur la « Sonnerie de Sainte-Genevièvedu-Mont » de Marin Marais (1998)21:12
      • Total:51:07