Klassik  Chor/Lied
Michael Volle & Adrian Baianu & Petra Lang Songs by Great Conductors OC 808 CD
2 Stück sofort lieferbar. Lieferung bis Montag, 5. Mai 2025 Preis: 13,98 EURO

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FormatAudio CD
BestellnummerOC 808
Barcode4260034868083
LabelOehmsClassics
Erschienen am05.02.2008
Verkaufsrang19627
Mitwirkende/rMusiker Komponist/en
  • Bülow, Hans von
  • Krauss, Clemens
  • Walter, Bruno

Hersteller/EU Verantwortliche Person

Hersteller
  • UnternehmensnameNAXOS DEUTSCHLAND Musik & Video Vertriebs-GmbH
  • AdresseGruber Straße 46b, 85586 Poing, DE
  • e-Mailinfo@naxos.de

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      Beschreibung weniger

      Lieder großer Dirigenten – Gustav Mahler mag der erste Name sein, der einem dazu einfällt. Doch eine Reihe weiterer Dirigenten, deren kompositorisches Schaffen eher unbekannt ist, hat hörenswerte Werke für Singstimme und Klavier geschrieben, darunter der Mahler-Zeitgenosse Hans von Bülow, aber auch Vertreter der nachfolgenden Generation wie Clemens Krauss und Bruno Walter. Ihnen ist diese CD gewidmet, und der Wert dieser Einspielung ist umso höher, als dieses Raritätenprogramm von höchstrangigen Sängern interpretiert wird: Petra Lang (Mezzosopran) und Michael Volle (Bariton). Die Liedvertonungen spiegeln nicht nur eine Zeit des musikalischen Umbruchs sondern auch eine literarische Stilwandlung. So wählte Hans von Bülow Texte von Goethe, Grimm u.a., Bruno Walter schrieb Zyklen nach Heine und Eichendorff, Clemens Kraus schließlich komponierte seine Acht Gesänge nach Texten von Rilke.

      Spiegelbilder von Geisteswelten
      Dirigentenlieder von Hans von Bülow, Bruno Walter und Clemens Krauss
      E s steckt in Ihnen die volle Gabe des Komponisten in der großen Bedeutung des Wortes.“ Kein Geringerer als Franz Liszt schreibt diese Worte am 3. August 1863. Der Brief ist an seinen Freund Hans von Bülow gerichtet. Richard Wagner pflichtet Liszt bei: „Mache Deinem Inneren Luft durch Productivität als Componist“, so der Musiktheater-Titan 1855 zu Bülow. Dieser sah jedoch sein schöpferisches Schaffen recht zwiespältig. Er sei unproduktiv geboren, soll Bülow gegenüber Liszt geäußert haben. Keine Frage, Hans von Bülow (1830–1894) hat vornehmlich als Dirigent Musikgeschichte geschrieben.

      Als unermüdlicher Propagator der Werke von Johannes Brahms, Hector Berlioz und den sogenannten „Neudeutschen“ Franz Liszt und Richard Wagner nahm Bülow auch Skandale in Kauf, vor allem bei Aufführungen von Letzteren. Während der damalige Wiener Kritikerpapst Eduard Hanslick wie auch Friedrich Nietzsche zwischen Brahms und Wagner Keile trieben, betrachtete Bülow die Musik als folgerichtige Entwicklung von Beethoven über Brahms bis hin zu Wagner – oder anders: die Musikgeschichte als Geschichte der musikalischen Formwandlungen, ganz so wie der Titel eines bedeutenden Buches des deutsch-jüdischen Musikschriftstellers Paul Bekker.

      Und doch stellen die hier eingespielten Lieder op. 5 von 1857 und op. 30 von 1884 Bülows Beherrschung der Form unter Beweis. Es stellt sich also eine Frage: Warum scheint sich Bülow für sein schöpferisches Wirken rechtfertigen zu müssen? Dahinter verbirgt sich ein künstlerisch-sozialer Wandel. Während es nämlich bis zum 19. Jahrhundert eher der Norm entsprach, dass Dirigenten zur Feder und Komponisten zum Taktstock griffen, trennten sich ab Beethoven zunehmend die Rollen – interessanterweise parallel zur Industrialisierung.

      Als „Kapellmeistermusik“ werden gerne die Werke von Dirigenten abgetan, dabei gibt es auch heute bedeutende Dirigentenkomponisten: Man denke nur an Pierre Boulez oder Peter Eötvös. Im späten 19. Jahrhundert waren es hingegen insbesondere Gustav Mahler und Richard Strauss, die noch dazu mit die wichtigsten Dirigentenlieder überhaupt komponierten. Mahler verehrte Bülow, Bülow seinerseits hatte indessen ein ambivalentes Verhältnis zu Mahler. Als Dirigenten verehrte er ihn, Bülow ließ Mahler auf einer Operngala sogar einen Lorbeerkranz überreichen (laut Bruno Walter hing der Lorbeerkranz stets über Mahlers Schreibtisch).

      Als Mahler jedoch Bülow seine Totenfeier – also den Kopfsatz zu seiner späteren 2. Sinfonie – auf dem Klavier vortrug, soll sich dieser die Ohren zugehalten haben: „Wenn das noch Musik ist, verstehe ich nichts mehr von Musik!“ Denn für den älteren Bülow endete die Musik mit Wagners Vorspiel zu Tristan und Isolde, er selbst hatte am 25. März 1859 die Konzertfassung des Vorspiels in Prag uraufgeführt. Den Schluss hatte Bülow beigesteuert, Wagner komponierte das Ende der Konzertfassung des Tristan-Vorspiels erst im Dezember 1859. Bülows Schluss kam seinerzeit sehr gut an: Ohne Blick in die Partitur habe man nicht hören können, wo Wagner ende und Bülow anfange, so eine Kritiker- Stimme.

      Während sich Bülow in seinen Tondichtungen mit der sogenannten neudeutschen Richtung auseinandersetzt, sind die hier eingespielten Lieder insgesamt der Früh- und Hochromantik – der Blütezeit also des deutschen Klavierlieds – verpflichtet. In ihnen spiegelt sich die traditionsbetonende Seite im Schaffen und Wirken von Bülow wider. Dagegen zeugen Bruno Walters Lieder nach Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine – erstmals 1910 bzw. 1901/02 veröffentlicht – mehr oder weniger von dessen Hingabe für die Musik seines engen Freundes Mahler.

      Von Mahler wie auch Robert Schumann rührt etwa die subtile Tragikomik in Der Soldat her, die Tragödie 2 ist wiederum von den für Mahler typischen Dur-Moll-Wechseln und harmonischen Rückungen geprägt. Tatsächlich war Bruno Walter (1876–1962) unter den Dirigenten der zentrale Wegbereiter des seinerzeit äußerst umstrittenen, unter den Nazis und teilweise auch Sowjets schließlich verbotenen Sinfonikers Mahler. Walter war es, der postum Mahlers 9. Sinfonie und das Lied von der Erde uraufführte. Zu Beginn seiner Laufbahn hatte er Mahler an der Hamburger Oper assistiert. Zuvor hatte den jungen Walter ein Konzert unter Bülow derart stark beeindruckt, dass er für sich entschloss, Dirigent zu werden.

      In Mahler sah Walter einen Lehrmeister und Seelenverwandten, was auch an der eigenen jüdischen Herkunft lag. Noch im Januar 1938, als wenig später in Österreich der Einmarsch der deutschen Braunhemden gefeiert wurde, gab Walter mit den Wiener Philharmonikern Mahlers Neunte. Bald darauf wurde Walter von den Nazis ins Exil getrieben. Dagegen verraten die vielfach orchestral gedachten Acht Lieder nach Rainer Maria Rilke von Clemens Krauss (1893–1954), die erstmals 1920 erschienen, eine grundsätzliche Affinität zum Jugendstil.

      Es war Richard Strauss, der einige seiner Lieder in der 1896 gegründeten Münchner Zeitschrift Jugend veröffentlichte (sie gab dem Jugendstil seinen Namen). Mit der Rückkehr zu einprägsamen Melodien, mitunter filigranimpressionistischen Verzierungen in der Begleitung und der Betonung der Singstimme übertrug Strauss den Jugendstil in das Liedgenre. Hier knüpft Krauss an. In seiner Zeit als Dirigent an der Wiener Staatsoper lernte er Strauss auch persönlich kennen, fortan sollte sie eine enge Freundschaft verbinden.

      Nicht zuletzt schuf Krauss das Textbuch zu der ihm gewidmeten Oper Capriccio. In Krauss’ Liedern sind zudem Bezüge zu Alban Bergs Sieben frühen Liedern von 1907 wahrzunehmen. Vor Aufführungen seiner Acht Lieder wünschte sich Krauss den gesprochenen Vortrag des Rilke-Gedichts Initiale : „Aus unendlichen Sehnsüchten steigen / endlich Taten wie schwache Fontänen, / die sich zeitig und zitternd neigen. / Aber, die sich uns sonst verschweigen, / unsre fröhlichen Kräfte – zeigen / sich in diesen tanzenden Tränen.“

      Marco Frei


      Petra Lang, Sopran

      Petra Lang studierte nach abgeschlossenem Violinstudium Gesang und entwickelte sie sich zur gefragten Darstellerin von Wagners Brangäne, Kundry, Venus, Sieglinde, Ortrud, Adriano, Bartoks Judith, Bergs Marie, Berlioz’ Cassandre, Strauss’ Ariadne und zur Interpretin des Vokalwerks Gustav Mahlers.

      Die Sängerin singt mit den großen Orchestern und an den renommierten Opernhäusern diesseits und jenseits des Atlantiks unter dem Dirigat von Abbado, Boulez, Bychkov, Chailly, Chung, Davis, Haitink, Harding, Inbal, Janowski, Jordan, Metha, Muti, Saraste, Sawallisch, Rattle, Runnicles, Tate und Thielemann. Petra Lang sang bei den Festspielen von Salzburg, Bregenz, Edinburgh und Bayreuth.

      Sie besuchte Meisterkurse bei Fassbaender, Fischer-Dieskau und Schreier und arbeitete mit Ch. Spencer, M. Martineau, C. Piazzini sowie W. Rieger. Ihr Repertoire umfasst Lieder von Berg, Berlioz, Brahms, Britten, Duparc, Fauré, Liszt, Mahler, Marx, Milhaud, Mozart, Poulenc, Reger, Schönberg, Schubert, Schumann, Sibelius, Strauss, Wagner, Wolf, Zemlinsky. Die Mezzosopranistin gab Liederabende in Amsterdam, Brüssel, Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf, Dresden, Edinburgh, Feldkirch, Genf, Gent, London, Mainz, München, New York, Paris und Wiesbaden.

      CDs: Tristan und Isolde (Thielemann, Queler), Les Troyens (Colin Davis, 2 Grammys), Le Nozze di Figaro (Harnoncourt), Rossini Stabat Mater (Creed), Mahler II/III (Chailly).

      Michael Volle, Bariton

      Michael Volle – von Josef Metternich und Rudolf Piernay ausgebildet – hat sich nach Festverpflichtungen an Häusern wie Mannheim, Düsseldorf, Köln und Zürich zu einem international bedeutenden Sänger seines Fachs entwickelt.

      Er ist Gast der internationalen Bühnen und Festspiele, wie z.B. der Bayreuther Festspiele (Die Meistersinger von Nürnberg/ Beckmesser in der Neuinszenierung von Katharina Wagner, 2007), Baden-Baden Pfingstfestspiele (Falstaff/Ford, 2007), Salzburger Festspiele (Neuinszenierung Die Gezeichneten/ Tamare, 2005), der Berliner Festwochen, der Grand Opéra Paris, der Mailänder Scala, dem Théâtre de la Monnaie Brüssel, des Royal Opera House London (Le Nozze di Figaro/ Graf, 2006, Neuinszenierung Salome/Jochanaan, 2008, Lulu/Dr. Schön/Jack the Ripper und Tristan und Isolde/Kurwenal, 2009), der Deutschen Oper Berlin, der Staatsopern Berlin (Don Giovanni/Titelpartie, Le Nozze di Figaro/Graf und Ariadne auf Naxos), Dresden (Don Giovanni/Titelpartie) und Hamburg (wie zum Beispiel Tannhäuser/Wolfram, 2006/2007 und Pélleas et Mélisande/Golaud, 2009). Debüt an der Staatsoper Wien, Spielzeit 2001/2002 mit Re-Engagement für Don Giovanni/Titelpartie unter Seiji Ozawa, Februar 2004. Festverpflichtung an das Opernhaus Zürich (1999 bis 2007).

      Mit Beginn der Spielzeit 2007/2008 Wechsel an die Staatsoper München, an der er unter anderem in Neuinszenierungen von Eugen Onegin/Onegin, Palestrina/Morone und Wozzeck/Wozzeck zu hören sein wird.

      Eine umfangreiche Konzerttätigkeit und Liederabende sowie die Arbeit mit internationalen Spitzenorchestern unter bedeutenden Dirigenten wie Sir Colin Davis, Bernard Haitink, James Levine, Seiji Ozawa, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Charles Dutoit, James Conlon, Valery Gergiev, Antonio Pappano, Kent Nagano, Mstislaw Rostropowitsch, Wolfgang Sawallisch, Marek Janowski, Mariss Jansons, Philippe Herreweghe und Franz Welser-Möst zeigen das internationale Renommee dieses Künstlers.

      Rundfunkaufnahmen und Fernsehauftritte sowie diverse CD- und DVD-Produktionen dokumentieren sein künstlerisches Schaffen.

      Adrian Baianu, Klavier

      Nach dem Abitur Musikstudium in München (Klavier bei G. Hefele, Liedgestaltung bei E. Werba, H. Deutsch, N. Shetler und S. Mauser), Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Italienische Philologie an der Ludwig Maximilians-Universität und am Mozarteum in Salzburg.

      Adrian Baianu arbeitet als Korrepetitor und Liedbegleiter u.a. mit Susan Anthony, Wolfgang Brendel, Albert Dohmen, Wolfgang Koch, Petra Lang, Noëmi Nadelmann, Andreas Schmidt, Juha Uusitalo, Michael Volle, Edith Wiens und Elena Zaremba. Liederabende in Berlin (Komische Oper), Bern, Krakau, Leipzig (Gewandhaus), München (Prinzregententheater), Savonlinna (Opernfestival), Stuttgart, Zürich.

      CDs: Lieder von Enjott Schneider, Lieder von Franz Schreker, Lieder von Engelbert Humperdinck sowie Brahms’ Schöne Magelone.

      Titelliste weniger

      CD 1
      • Hans von Bülow (1830–1894): Fünf Lieder op. 5
        • 1.1. Freisinn02:00
        • 2.2. Der Fichtenbaum02:54
        • 3.3. Wunsch02:34
        • 4.4. Nachts01:37
        • 5.5. Volkslied02:08
      • Hans von Bülow: Drei Lieder op. 30
        • 6.Du bist für mich02:12
        • 7.Immer fühl ich deine Nähe02:38
        • 8.Wenn an des Weltmeers Klippen02:04
      • Bruno Walter (1876–1962): Drei Lieder nach Joseph v. Eichendorff .
        • 9.Musikantengruß .02:18
        • 10.Der junge Ehemann02:51
        • 11.Der Soldat01:45
      • Bruno Walter: Drei Lieder nach Heine op. 12, Nr. 4–6
        • 12.Tragödie 1 „Entflieh mit mir“01:22
        • 13.Tragödie 2 „Es fiel ein Reif “03:06
        • 14.Tragödie 3 „Auf ihrem Grab“03:25
      • Clemens Krauss (1893–1954): Acht Gesänge nach Gedichten von Rainer Maria Rilke
        • 15.1. Das war der Tag der weißen Chrysanthemen02:21
        • 16.2. Manchmal geschieht es in tiefer Nacht02:49
        • 17.3. Gehst du außen die Mauem entlang02:51
        • 18.4. Im flachen Land war ein Erwarten04:09
        • 19.5. Der Abend ist mein Buch01:51
        • 20.6. Und reden sie dir jetzt von Schande02:22
        • 21.7. Wie eine Riesenwunderblume prangt voll Duft die Welt03:01
        • 22.8. Herbst: Die Blätter fallen04:56
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