Klassik  Kammermusik Instrumental
Benjamin Schmid & Georg Breinschmid & Biréli Lagrène & Miklos Skuta From Fritz to Django OC 701 CD
1 Stück sofort lieferbar. Lieferung bis Dienstag, 6. Mai 2025 Preis: 12,99 EURO

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FormatAudio CD
BestellnummerOC 701
Barcode4260034867017
LabelOehmsClassics
Erschienen am05.02.2007
Verkaufsrang12426
Mitwirkende/rMusiker Komponist/en
  • Gluck, Christoph Willibald
  • Heuberger, Richard
  • Kreisler, Fritz
  • Schmid, Benjamin

Hersteller/EU Verantwortliche Person

Hersteller
  • UnternehmensnameNAXOS DEUTSCHLAND Musik & Video Vertriebs-GmbH
  • AdresseGruber Straße 46b, 85586 Poing, DE
  • e-Mailinfo@naxos.de

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      Beschreibung weniger

      Benjamin Schmid plays Fritz Kreisler
      Benjamin Schmid, violin · Miklos Skuta, piano

      Improvisations on Kreisler
      Benjamin Schmid, violin · Biréli Lagrène, guitar
      Georg Breinschmid, bass

      Schon 1995 schrieb die Wiener Zeitung: „Schmid hat unzweifelhaft das Zeug dazu, einmal als der bedeutendste österreichische Geiger seit Fritz Kreisler zu gelten“. Und in der Tat scheint der in Wien geborene Benjamin Schmid eine besondere Affinität zu dem legendären Violinisten und dessen einzig-artigem Sinn für den Charme der musikalischen Miniatur zu haben. Zehn der berühmten Kompositionen und Bearbeitungen Kreislers stellt Benjamin Schmid hier vor.

      In den anschließenden fünf Tracks zeigt Schmid dann eine andere Seite seiner musikalischen Aktivität: Mit seinem Jazztrio verfolgt er eine äußerst erfolgreiche Karriere als Jazzgeiger in der Tradition von Django Reinhardt und Stéphane Grapelli. Die hier vorliegenden „Standards“ stammen jedoch aus einem ganz besonderen „Songbook“: Themen von Fritz Kreisler wie „Liebesleid“ und „Schön Rosmarin“ transportiert er behutsam und mit viel Phantasie in die Sphäre des klassischen Jazz, dabei sekundiert von keinen Geringeren als Biréli Lagrène an der Gitarre und Georg Breinschmid am Bass..

      Das Singen auf der Violine

      Musik von Fritz Kreisler. Melodische Desserts der ersten Zugaben-Klasse, serviert vom komponierenden Großmeister des schmachtenden Vibratos, voll feinem Schmelz und edlem Schmalz. Die Operette Sissy, Liebesleid und Liebesfreud. Der unwiderstehliche Klang des alten Österreich, klingend in die weite Welt hinaus. Ein Klischee- Bild? Es sollte, bei allem wahren Kern, nicht den Blick verstellen auf einen genialen Musikanten und phantasievollen Meister der kleinen Formen. Fritz Kreisler, der Jahrhundert-Geiger der Jahrhundertwende, stammend aus jüdischer Wiener Arztfamilie, hat nicht nur Geige bei Koryphäen wie Joseph Hellmesberger studiert, sondern auch Musiktheorie bei Anton Bruckner und, in Paris, bei Jules Massenet. Das sensible Sentiment des Franzosen prägte ihn mehr als landläufig bekannt, immer in Verbindung mit dem hell-dunklen Wiener Ton von Schubert, Strauß und Co. Der „Premier Prix“, errungen in Paris mit 12 Jahren, eröffnete eine Wunderkind- Karriere, die mit einer missglückten Bewerbung bei den Wiener Philharmonikern zunächst endete. Der junge Mann studierte ein wenig Medizin und Malerei, versuchte es kurz mit dem Zauber der Montur in der k. u. k. Armee, debütierte ein zweites Mal 1898 in Wien und begann um 1900 endgültig, die Welt der Musik zu erobern. Nach triumphalen Tourneen und einem Militär-Intermezzo samt Verwundung im 1. Weltkrieg wurde Kreisler zum Weltbürger, lebte in Amerika, Berlin und Paris, musste nach 1938 seine Heimat meiden, trat 1947 letztmals öffentlich auf und starb, längst zur Legende geworden, 1962 in New York.

      Soweit eine Biographie im Zeitraffer. „Er singt auf der Violine wie kein anderer“, sagte die große Sängerin Lotte Lehmann. Kreisler war der letzte bedeutende komponierende Virtuose und der „erste große Solist, der in einen Dialog mit dem Zuhörer eintrat.“ Ein Musiker an der Zeitenwende. Einer, der sich Zeit zum Reifen nehmen musste und wohl auch genommen hat. Kein „normierter Shooting-Star der Medienindustrie“, sondern eine „menschlich berührende Persönlichkeit“, der „größte Musiker“ unter den Geigern, der „zum Tanzen reizt“ (Benjamin Schmid). Einer, der nicht in Schubladen für „ernste“ oder „unterhaltende“ Musik dachte. Der grandiose Beethoven-Spieler, der neue Musik von damals aus der Taufe hob und selber „Crossover“ machte, lange vor der Erfindung des Begriffs. Im Grunde ein ehrlicher, singulär begabter Musikant im besten Wortsinn, der seine Gefühle nie auf dem Altar des reinen Intellekts opferte.

      Diese Aufnahme verbindet die verschiedenen kompositorischen Zugänge des Fritz Kreisler. Da sind die „exotischen“, gleichsam „zigeunerischen“ Bearbeitungen: das harmonisch gar nicht simple Zigeunercapriccio, an Liszt und Brahms geschulte atmo-sphärische Puszta-Romantik; La Gitana, die Zigeunerin, umweht von den süßen Düften Andalusiens und Lehárs Giuditta nahe verwandt; das erträumte Lotusland nach einem Klavierstück des eigenwilligen englischen Komponisten, Philosophen und Esoterikers Cyril Scott (1879–1970); heiße spanische Rhythmen nach Manuel de Falla (Danse espagnole); ein slawisches Menuett nach Musik des polnischen Starpianisten und Politikers Ignacy Jan Paderewski – Zeitgenossen, Kollegen allesamt. Die zweite Sphäre ist die der lebenslang mehr oder weniger schmerzlich geliebten Heimat. Wer kennt heute noch den früh verstorbenen Wienerlied-Autor (aus Komorn in Ungarn!) namens Alexander Krakauer (1866–1894), dessen Paradies fast zum Symbol für die besondere künstlerische, mitunter künstliche, aber außerordentlich fruchtbare Welt der alten Monarchie wird? Bekannter ist Richard Heubergers Nobel-Operette Der Opernball. Die daraus stammenden Mitternachtsglocken läuten auch aus Kreislers Geige verführerisch. Der dritte Zugang betrifft die „Kompositionen im Stil von“, die Kreisler ursprünglich als wiederentdeckte Originale alter Meister ausgab, ehe er augenzwinkernd seine alleinige Autorschaft zugeben musste. Köstliche Brillanten, famose Stilübungen a la François Couperin oder Christoph Willibald Gluck.

      Im Jahre 1941 erlitt der Fußgänger Kreisler in Manhattan einen schweren Verkehrs-unfall. Die Viennese Rhapsodic Fantasietta, das „jüngste“ Stück dieser Sammlung und eines der längsten Kreislers, ist Musik der Genesung, Musik des Leidens am Wahnwitz des 2. Weltkriegs und Musik der Sehnsucht nach Wien – dem alten Wien, denn das der Nazi-Zeit bezeichnete Kreisler als „erniedrigt und braun gestrichen“. Ein bekenntnishaftes Stück des „Sich-zurück-Träumens“, das Bild einer versunkenen Welt, voll verhaltener Trauer um eine Schönheit, die so nicht wiederkommen wird, aber nicht ohne Hoffnung auf das Entstehen von neuem, freiem Leben. Benjamin Schmid stellt es bewusst an den Anfang dieser CD.

      Gottfried Franz Kasparek


      Benjamin Schmid:

      Zu meiner „Kreisler-Fantasietta im Stile Django Reinhardts“ Entstanden ist diese Idee in einer Konzertpause eines Jazzkonzerts, als ich mit Biréli und Georg über dies und das improvisierte. Plötzlich merkte ich, dass Biréli viele Kreislerstücke kennt und unvergleichlich begleiten kann; Georg stieg sofort ein. Mir schoss es durch den Kopf: Das war genau, was der große Fritz Kreisler mit der von ihm geliebten Musik machte – er arrangierte sie nach seinem Geschmack. Und wir improvisieren darüber… Biréli erzählte mir, dass Django Reinhardt Fritz Kreisler unheimlich verehrte, er nahm sogar das eine oder andere Kreislerstück auf, etwa Liebesfreud – übrigens im 4/4-Takt. Die beiden verbindet auf den zweiten Blick doch vieles: sie lebten in der gleichen Epoche, waren beide unangefochtene Meister ihrer Zeit, konnten „einfache“ Musik zur höchsten Kunst machen, improvisierten gerne, hinterließen ein unsterbliches kompositorisches Schaffen und … sind nun einmal die erklärten Götter von Biréli und mir. Biréli hat – als Jazzer – schon früh zuhause die Musik Fritz Kreislers kennen- und lieben gelernt. Und ich auf gleichem Weg als Klassiker die Musik Django Reinhardts. Da ging es gar nicht anders als auszuprobieren:

      „What would have happened if Fritz had met Django?“ Jedenfalls steht die improvisierte Begleitung von Biréli und Georg der ewig genialen notierten Begleitungskunst Fritz Kreislers in nichts nach – voller wunderbarer Details, musikalisches Hauptgeschehen tragend, virtuos kommentierend, zu jeder Zeit empfindsam und – unverschämt swingend!

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      CD 1
      • 1.-10 Fritz Kreisler (1875–1962)
        Benjamin Schmid, violin
        Miklos Skuta, piano
      • 11.-15 Improvisations on Kreisler
        arranged by Benjamin Schmid
        Benjamin Schmid, violin
        Biréli Lagrène, guitar
        Georg Breinschmid, bass